01. Januar 2023
Kolumne Haut um !
Liebe Leser*innen,
Keratosis Pilaris, Lichen Pilaris oder Follikelkeratose, die umgangssprachlich als Reibeisenhaut bezeichnet wird, hat viele Namen und ist keine Seltenheit. Doch was verbirgt sich genau hinter dieser Hauterkrankung und wie kann man die Reibeisenhaut behandeln bzw. pflegen?
„Gänsehaut“? – Wie, wo und bei wem Reibeisenhaut entsteht
Die am weitesten akzeptierte Theorie geht von einer harmlosen Hauterkrankung aus, die mit einer Verhornungsstörung im Haarfollikel einhergeht. Sie erinnert optisch mit ihren stecknadelkopfgroßen, leicht geröteten oder weißlichen Erhabenheiten (Keratosen) an „Gänsehaut“.
Zurückzuführen ist die Reibeisenhaut jedoch auf Keratinablagerungen im Haarfollikel. Keratin ist ein Eiweiß, welches der Haut und dem umliegenden Gewebe Stabilität verleiht. Es bildet die Grundsubstanz unserer Haare und Nägel. Durch eine Keratinüberproduktion kommt es zu einer Verstopfung des Haarfollikels.
Die umliegende Haut verdickt sich und schließt den entstanden Hornpfropf ein. Die Keratinpfropfen können zudem zur Bildung von entzündlichen Papeln aufgrund von eingeschlossenen, gewundenen Haaren, die ebenfalls zum Bild der Reibeisenhaut gehören, führen. Die Keratosis Pilaris ist die häufigste Follikelkeratose.
Vor allem die Oberarme, die Außenseite der Oberschenkel und das Gesäß sind anfällig für Reibeisenhaut. Auch das Gesicht und der Halsbereich sowie alle anderen Hautareale können betroffen sein. Ausnahme bilden die Handinnenflächen und Fußsohlen.
Reibeisenhaut im Gesicht
Auch das Gesicht kann von Hyperkeratosen (Überverhornungen) der Haarfollikel betroffen sein. In diesem Fall spricht man von Unter- bzw. Spezialformen der Keratosis Pilaris. Zu ihnen zählen die Keratosis pilaris atrophicans faciei, Keratosis pilaris rubra faciei, Keratosis pilaris faciei oder Taenzersche Krankheit. Die rauen Papeln auf gerötetem Grund treten im Gesicht an den Wangen und je nach Unterform der Keratosis Pilaris, im äußeren Bereich der Augenbrauen, an den Schultern oder dem Nacken auf.
Ihr Entstehen liegt ebenfalls im Kindes- und Jugendalter und wird auf eine genetische Veranlagung zurückgeführt.
Die Keratosis Pilaris tritt erstmals in der frühen Kindheit auf – so leidet über die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen (ca. 50 – 80 %) unter der Reibeisenhaut. Mädchen sind dabei häufiger betroffen als Jungen.
Betroffene leiden häufig an einem stark beeinträchtigten Körpergefühl, da sie über das kosmetische Erscheinungsbild beunruhigt sind. Sie fühlen sich aufgrund der optischen Veränderung durch die rauen Papeln und die gerötete Haut sehr unwohl. Zudem kann es zur Narbenbildung kommen, wenn der/die Patient*in die Hautläsionen dauerhaft durch Kratzen o. ä. verletzt hat.
So erkennen Sie Keratosis pilaris
Folgende Symptome können auf Reibeisenhaut hinweisen:
- Kleine Pickelchen und weiße, kleine Knötchen
- Raue Stellen und trockene Haut
- Es entstehen Unebenheiten, die an Gänsehaut erinnern
- Betroffene Hautstellen: Oberarme, Gesicht, Beine und Gesäß
Die Richtige Pflege für schöne Haut
Tipps für ebenmäßige, weiche Haut:
- An festen Routinen festhalten
- Regelmäßige enzymatische Peelings oder Fruchtsäuren im Fachkosmetikinstitut
- die passende Hautpflege verwenden
- Gesunde Ernährung und ausreichend trinken
- Saunabesuche können das Hautbild ebenfalls positiv beeinflussen
- Die Haut vor der Sonne schützen (Achtung Sonnenbrand!)
Sie haben noch Fragen zum Thema? Gerne beantworte ich diese. Melden Sie sich doch einfach per Mail oder Telefon bei mir. In der nächsten Ausgabe des Gollachgau Magazin erfahren Sie wieder mehr über das Thema Haut.
Ihre Hautexpertin
Kathrin Mägerlein